Die Berufe von Eltern, Verwandten und Nachbarn haben sich vom Ort des familiären Lebens und erwachsen Werdens immer weiter entfernt. Die konkrete Erfahrung von Berufsalltag wird für junge Menschen immer schwerer. Dem wirksam entgegen zu wirken, ist Idee, Ziel und zugleich Inhalt von SchoolGoesBusiness.
Früher konnte man dem Metzger bei seiner Arbeit über die Schulter schauen, beim Schreiner für ’nen Groschen die Werkstatt fegen oder in der Schlosserei fühlen, welche Ausstrahlung glühendes Eisen hat. Steuerberater hatten ihr Büro gleich nebenan und Architekten nahmen die Kleinen mal mit auf die Baustelle. Alle diese „Türen zum Beruf“ sind heute verschlossen, weil sie räumlich unerreichbar und weit weg sind. Und schon alleine weil Unfallverhütungsvorschriften laut stöhnen, wenn ein Halbwüchsiger durch einen Betrieb läuft. Das Erfahren von Berufsalltag wird für Jugendliche zusätzlich durch immer komplexere und zunehmend virtuelle Berufsbilder erschwert. Reines Zuschauen oder kurzzeitige Demonstrationen können häufig nicht vermitteln, was den konkreten Beruf ausmacht. Praktika von wenigen Tagen Dauer, versuchen etwas Berufsalltag zu vermitteln. Weil ihnen dies nur unzureichend gelingt, werden Praktikumstage von Schülern als langweilig empfunden und entfernen mehr vom Beruf, als dass sie hinführen.
Genau hier setzt SchoolGoesBusiness an: ein ganzes Schuljahr lang Praktikum, begleitend zum Unterricht an mehreren Nachmittagen pro Woche.
Um mehr Sicherheit bei der Auswahl des passenden Berufs zu bekommen, ist eine vertiefte Berufsorientierung sehr hilfreich.
Gestaltet man die Berufswahl als bewussten Prozess von ersten, noch spielerisch erlebten Berufsvorstellungen bis zum systematischen und realitätserprobten Aufbau von Erfahrungen und Einstellungen, können das Gespür für eigene Neigungen und die Sicherheit bei der Berufswahl regelrecht geschult werden. SchoolGoesBusiness ist ein einzigartiger Weg für Schülerinnen und Schüler zu einem realitätsnahen und nachhaltigen Aufbau von Erfahrungen mit der Berufswelt. Dazu absolvieren sie während der 10. Klasse (je nach Schulform) ganzjährig ein Betriebspraktikum als Schulfach. Die Schüler sind für ein ganzes Schuljahr an mehreren Nachmittagen in den Unternehmen und werden während dieser Zeit vom Unterricht befreit. Sie arbeiten in drei Betrieben jeweils ein Schuljahresdrittel und bekommen dabei verschiedene berufliche Inhalte vermittelt.